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Kein Platz für traurige Gesichter                       

Scheinwerfer tauchen die Manege in ein buntes Licht, Artisten wirbeln durch die Luft, als wenn es keine Schwerkraft gäbe, Raubtiere verhalten sich wie zahme Kätzchen und Clowns springen bunt geschminkt und lachend durch das Zelt. Das ist Zirkus, das begeistert Klein wie Groß. Doch was das Publikum da sieht, ist eine Show. Was passiert hinter dieser Show? Wie sieht der Alltag eines Darstellers aus?

Viele Umzüge, 20 Vorstellungen im Monat und tägliches Training müssen die Darsteller bewältigen, erzählt Rolf Krames. Er ist der Zirkusdirektor des zur Zeit in Überlingen gastierenden Zirkus Louis Knie aus Österreich. Er hält alle Fäden in der Hand und er kennt jeden seiner Mitarbeiter. Allein der Aufbau des Zeltes dauert zwei Tage. Tonnenschwere Stahlträger müssen Zentimetergenau positioniert und befestigt werden. Musiker, die während der Vorstellung am Instrument Fingerfertigkeit beweisen, schlagen mit Vorschlaghämmern 50 Zentimeter lange Erdnägel in den Boden.

Mehr als 40 Menschen aus 10 Nationen, Familien mit Kindern leben zusammen wie eine große Gemeinschaft, eine Zirkusfamilie eben. Ein bis zwei Jahre im Voraus werden die Tourneen geplant, jede ausgefallene Aufführung bedeutet Verlust für den Zirkus, erläutert Krames. Höhepunkt der Vorführungen in Überlingen ist eine menschliche Kanonenkugel. Die Zuschauer sehen einen Mann mit unglaublicher Geschwindigkeit aus einer Kanone herausfliegen und fast ebenso schnell auf der anderen Seite der Manege in ein Netz fallen. Sie sehen aber nicht die drei Stunden akribische Vorbereitung vor jeder Vorstellung. Ein falscher Handgriff oder ein kleiner Fehler in der komplizierten Elektronik der Kanone und die Vorstellung endet mit einer Katastrophe. Der Darsteller riskiert mit jedem Abschuss sein Leben, erzählt Krames.

Familie Boutorine ist die Clown-Familie. Sie wohnen, wie alle anderen, in einem der zahlreichen Wohnwägen hinter dem Zirkuszelt. Hier spielt sich das Familienleben ab. Hier sitzen die Kinder am Tisch und machen ihre Hausaufgaben. Doch zu sehen bekommt der Zuschauer das nicht. Das ist den Darstellern aber auch wichtig, denn das ist ihre Privatsphäre, so Krames. Evgueni (50) ist der Familienvater und seit 29 Jahren professioneller Clown. Auf die Frage, wie er trotz privater Schicksalsschläge auf der Bühne immer lachen kann, sagt er: "Es ist unser Job und den müssen wir machen. Das Publikum darf nicht merken, dass wir traurig sind." Als er via Telefon erfuhr, dass seine Mutter gestorben ist, musste Evgueni Boutorine wieder lachend in die Manege laufen.

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Direktor Rolf Krames